Woche des Respekts - 
Besuch der NRW-Familienministerin Christina Kampmann im AWO-Kindergarten Mikado

17.11.2016

Elternbeiträge in Kitas sollen sinken

Familienministerin Christina Kampmann und der SPD-Bundestagsabgeordnete Dirk Wiese (rechts) bereiten hier gemeinsam mit Colin und Lenn ein Kinder-Essen zu - aus lauter Spielzeugzutaten. Landtagskandidat Peter Newiger verfolgt das interessiert.                                                               Foto: Jürgen Kortmann

Colin und Lenn freuten sich über ihre neue Spielgefährtin – die konnten sie in ihrer Kochecke so richtig verwöhnen. Und die spielte auch mit: Christina Kampmann ließ sich das von den Jungen bereitete Essen aus Spielzeug in der „Mikado“-Kindertagesstätte schmecken. Leiterin Manuela Maier-Heutger meinte nachher: „Wir könnten Sie den ganzen Tag gebrauchen.“ Christina Kampmann musste aber weiter: Die NRW-Familienministerin wollte nachmittags noch in Hamm den Zug nach Berlin erwischen.

Besuch im Mutter-Kind-Kurheim in Berlar, danach im Mescheder „Mikado“- Kindergarten, im Anschluss dann Weiterfahrt in die Hauptstadt zum Kongress zur frühkindlichen Bildung mit Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig – so sah der Tagesablauf aus. Christina Kampmann war gekommen, um im Rahmen der „Woche des Respekts“ eben dafür zu werben: In diesem Fall für mehr Respekt vor der Arbeit von Erzieherinnen. Mangelnde Wertschätzung vor deren Arbeit gibt es immer noch, das Klischee von „Kaffeetanten“, die hier arbeiten und dabei Kinder ein wenig bespielen, ist immer noch in so manchen Köpfen: „Dabei passiert hier so viel“, sagt „Mikado“-Leiterin Maier-Heutger. Die Kindertagesstätte der Arbeiterwohlfahrt ist Familienzentrum, weckt als „Haus der kleinen Forscher“ auch schon die Experimentierfreude, lebt mit ihren 70 Kindern aus neun Nationen bereits die kulturelle Vielfalt. Zehn Stunden täglich ist die Kita geöffnet, an fünf Tagen in der Woche. Da gewinnt der Wunsch, die Ministerin täglich gebrauchen zu können, eine ganz neue Bedeutung. Denn die Erzieherinnen arbeiten im Schichtdienst – wehe, wenn jemand krank wird, Urlaub hat oder zur Fortbildung fort ist. Sie baten die Ministerin ausdrücklich darum, bei den Beratungen zum neuen Kita-Gesetz einen besseren Personalschlüssel auszuhandeln. Kampmann will sich dafür einsetzen den  Personalschlüssel weiter zu erhöhen. Denn durch das neue Gesetz, welches das aktuelle Kinderbildungsgesetz „KiBiz“ ablösen soll, wird mehr Qualität angestrebt – „da möchten wir was drauflegen“: „Alles, was wir hier in der Kita in der Bildungsbiografie richtig machen, schafft die Basis für alles andere.“ Dafür solle der Personalschlüssel erhöht werden – über die Kosten müsse dann mit den Kommunen verhandelt werden. Ziel sei auch, über das Kita-Gesetz eine neue Finanzierungsstruktur zu schaffen: Die Elternbeiträge sollen weiter reduziert werden. „Wir wollen Schritt für Schritt zur Beitragsfreiheit kommen“, kündigte die Ministerin an. Sie will auch den Wünschen der Eltern nach noch flexibleren Öffnungszeiten entgegen kommen. Die Mescheder Erzieherinnen legten ihr ans Herz, sich für weniger Bürokratie einzusetzen – die Pflicht, was alles zu dokumentieren sei, nehme überhand. Das sei wertvolle Zeit, die besser mit den Kindern verbracht werden könnte.                                              

Jürgen Kortmann/ Quelle: Westfalenpost


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