AWO stellt Weichen für die kommenden vier Jahre

30.09.2020

Bezirkskonferenz in Kamen: Delegierte stimmen über Zukunft des Bezirksverbandes ab

Blick in den Saal

Kamen. Unter dem Motto „Kein Millimeter nach rechts“ hat der Bezirksverband Westliches Westfalen der Arbeiterwohlfahrt am vergangenen Samstag, den 26.09., seine Bezirkskonferenz abgehalten. In der Stadthalle Kamen versammelten sich 109 Delegierte, um die politischen und personellen Weichen des Bezirksverbandes für die kommenden vier Jahre neu zu stellen. Sie bestätigten den Vorsitzenden Michael Scheffler (Kreisverband Märkischer Kreis) im Amt. Zu seinen Stellvertretern wurden Christian Bugzel, Vorsitzender des Unterbezirks Münsterland-Recklinghausen und Anja Butschkau MdL, Vorsitzende des Unterbezirks Dortmund, gewählt. Aus dem Unterbezirk Hochsauerland-Soest wurden Sascha Quint und als Revisor Klaus Opdenacker in den neuen Vorstand gewählt. 

Bedingt durch die Corona-Pandemie waren Hygiene- und Abstandsregeln erforderlich. Auch die Zahl der Delegierten wurde präventiv von 299 auf 109 herunterkorrigiert, um das Ansteckungsrisiko so gering wie möglich zu halten. 

In seiner Rede betonte der alte und neue Vorsitzende Michael Scheffler noch einmal die Solidarität, die den Verband während der andauernden Krise erreichte: „Als die Seniorenzentren geschlossen wurden, hat es viel Unterstützung von außen gegeben: Ehrenamtliche haben tausende Schutzmasken genäht – eine Initiative an der sich alle Kreisverbände und viele Ortsvereine beteiligt haben.“. Mit Blick auf die Ergebnisse der Kommunalwahlen und dem Motto „Kein Millimeter nach rechts“ betonte Scheffler auch das schlechte Abschneiden von Rechtspopulisten und rechtsradikalen Splitterparteien bei der Kommunalwahl. Mit Hinblick auf das Verbot von Reichskriegsflaggen im Land Bremen forderte Scheffler ein solches Verbot auch von Innenminister Reul in Nordrhein-Westfalen. 

Zu Gast waren Elke Kappen, Oberbürgermeisterin der Stadt Kamen, Wolfgang Stadler, Vorsitzender des AWO Bundesverbands und Michael Groß, Mitglied des Bundestags und Vorsitzender der AWO Parlamentariergruppe. Nach den Grußworten stimmten die Delegierten über die Anträge ab und legten damit die politischen Positionen des Bezirksverbandes fest. 

Alleinerziehende und den offenen Ganztag stärken

Von der Landesregierung in NRW forderten die Delegierten, mehr auf die Belange von Alleinerziehenden einzugehen. So sollen unter anderem der Abbau von Bürokratie bei der Beantragung von familienbezogenen Unterstützungsleistungen und die Chancen auf dem Arbeitsmarkt für Alleinerziehende verbessert werden. Zu einer wesentlichen Flexibilisierung auf dem Arbeitsmarkt trägt bei Alleinerziehenden auch die Offene Ganztags Schule bei. Gerade für Grundschulen fordert der Bezirksverband eine bessere Ausstattung und finanzielle Aufstockung, um die OGS mit mehr Plätzen und in gleichbleibender Qualität ausbauen zu können. 

Gute Pflege als Hauptaugenmerk

Während der Hochphase der Corona-Krise ist zum wiederholten Mal klar geworden, wie essenziell die Arbeit des Pflegepersonals ist. Die AWO in NRW zahlt ihren Beschäftigten schon lange ein Gehalt nach Tarif. Die Forderungen nach einer flächendeckenden tariflichen Zahlung, besseren Arbeitszeiten und einer Attraktivitätssteigerung des Berufs durch die Politik bekräftigten die Delegierten auf der Konferenz. 

Kinder- und Jugendschutz wird konkret 

Der Schutz von Kindern und Jugendlichen hat bei der AWO im westlichen Westfalen oberste Priorität. Als Träger von Kitas, OGS, Jugendtreffpunkten und vielen weiteren Einrichtungen ist die Einführung eines Kinderschutzkonzeptes essenziell. Ein solches Konzept wurde in den vergangenen Jahren erarbeitet und soll nun auch verpflichtend in den einzelnen Einrichtungen umgesetzt werden. Zusätzlich forderten die Delegierten, die Jugendämter weiter und besser zu unterstützen, auch finanziell. 

Kindergrundsicherung einführen

Die Delegierten schlossen sich den Forderungen des Bündnisses Kindergrundsicherung an und unterstützen das Anliegen nach einer einkommensabhängigen Grundsicherung für Kinder. Damit soll dem Trend steigender Kinderarmut in NRW einhaltgeboten werden. „Die AWO spricht sich für eine Kindergrundsicherung aus, die transparent, zielgerichtet und möglichst aus einer Hand ohne Anrechnung auf den Leistungsbezug den Familien zu Gute kommt.“, heißt es im Antrag. 

Gründung einer Landesarmutskonferenz in NRW

Gemeinsam mit den AWO Bezirksverbänden Niederrhein, Mittelrhein und Ostwestfalen-Lippe will sich der Bezirksverband Westliches Westfalen in der LAG AWO NRW für die Schaffung einer Landesarmutskonferenz in NRW einsetzten. Grund dafür ist vor allem das immer noch hohe Armutsrisiko in Nordrhein-Westfalen. 

Geschlechtergerechtigkeit und Vielfaltsbewusstsein leben

In der Gesellschaft tritt die AWO gegen viele Formen der Ungleichbehandlung ein. Diesen Anspruch will der Verband vorleben und somit ein geschlechtersensibles und diskriminierungsfreies Umfeld, auch im Betrieb, schaffen. Dies solle durch die Schaffung einer sensibleren Unternehmens- und Führungskultur sowie einer transparenten Kommunikation realisiert werden, forderten die Delegierten.

Unter Einhaltung der notwendigen Abstände folgen die Delegierten der Rede des Vorsitzenden Michael Scheffler.

Gruppenfoto

Von links nach rechts:

Gabriele Trudewind-Hellwig, Ulrich Blum, Rosi Hengsbach, Stefan Goesmann und der als Besitzer neu in den Bezirksvorstand gewählte Sascha Quint nach Abschluss der Konferenz unter dem Motto „Kein Millimeter nach rechts!“.

 

 

Weitere Nachrichten

Meldung vom 28.06.2024
Die Bärengruppe hat sich im Mai auf den Weg zum grünen Klassenzimmer in den Landesgartenschaupark nach Rietberg gemacht. weiterlesen
Meldung vom 24.06.2024
Diesmal waren die Väter herzlich eingeladen. Unter dem Motto „Grillspezialitäten“ wurde im Vorfeld alles an Zutaten eingekauft. Jeder der Teilnehmer suchte sich ein Rezept aus und dann ging es schon los: Marinade für das Grillfleisch, leckere Dips für die selbst gebackenen Brötchen, Grillspieße, auch verschiedene Salate wurden zubereitet. Der Tisch wurde gedeckt und natürlich freuten sich alle schon darauf, das Essen zu genießen. weiterlesen
Meldung vom 17.06.2024
So auch das Lummerland. Am Freitag, den 07.06.24 hieß am Nachmittag, ab auf den Sportplatz in Brilon, Sportsachen an und los geht’s.weiterlesen
Meldung vom 16.06.2024
Am 07. Juni 2024 war es wieder soweit: Die AWO Kindertageseinrichtung und das Familienzentrum Kleine Wolke veranstalteten ihr jährliches SpoSpiTo Event – eine Kinderolympiade der besonderen Art.weiterlesen
Meldung vom 14.06.2024
Wollen wir mal wieder in den Zoo fahren? Diese Frage stellten wir den Kindern und die waren sofort begeistert. Also machten wir uns erst einmal schlau über die vielen Tiere, die im Zoo leben. Wir ermöglichten den Kindern im Vorfeld einen virtuellen Zoorundgang auf einer Leinwand. Das war schon spannend und man konnte schon viel über die Lebensräume und Besonderheiten der Tiere lernen, auch was sie fressen.weiterlesen
Meldung vom 06.06.2024
„Das Baby bestimmt das Spielangebot“ Das Konzept hinter PEKiP (Prager-Eltern-Kind-Programm) zielt auf die Förderung über natürliches Spielverhalten ohne Druck. Die Kurse vermitteln Spiel- und Bewegungsanregungen für Babys im ersten Lebensjahr und ihre Eltern. weiterlesen
Meldung vom 04.06.2024
Gemeinsames Fest fördert Integration: Stadtmeisterschaft der Kulturen vereint Fußballbegeisterte aus allen Nationen weiterlesen
Meldung vom 03.06.2024
Im Rahmen einer Kooperation des Jugendmigrationsdienstes der AWO und der INI e.V. nahmen Mitglieder der Gruppe „Migrant*innen mischen mit“ unter der Leitung von Kamil Czaja und Konstantin Overhoff vom 20.-24.05. am Jugendkongress, veranstaltet vom Bündnis für Demokratie und Toleranz, in Berlin teil.weiterlesen
Meldung vom 03.06.2024
In der vergangenen Woche fanden in der AWO- Kindertagesstätte „Mobile“ in Meschede zwei besondere Angebote für die Familien statt. Am Samstag wurde bei gutem Wetter ein kleines Familienfest mit verschiedenen Spielen am „Kinder- und Jugendzentrum aki“ gefeiert. Für das leibliche Wohl hatten die Kinder zuvor Obst und Gemüse geschnitten und Dipps vorbereitet. Viele Familien waren der Einladung gefolgt und verbrachten gemeinsame eine schöne Zeit.weiterlesen
Meldung vom 28.05.2024
Über 50 Familien fanden sich am Samstag, 25.05.2024 an der Kita ein, um am Sponsorenlauf für Nino teilzunehmen. Nino besuchte bis zum letzten Sommer die Kita Fantadu und ist kurz vor seiner Einschulung an Leukämie erkrankt. Seitdem erleben wir die Familie im Ausnahmezustand. Die Sorgen, die ständigen Krankenhausaufenthalte mit Nino, die jüngeren Geschwister, die oft zurückstecken müssen…… Es war uns eine Herzensangelegenheit, diese Familie in irgendeiner Art und Weise zu unterstützen.weiterlesen