Goethe-Institut schult AWO Ehrenamtliche zur Spracharbeit mit Geflüchteten

29.03.2017

Ehrenamtliche Lernbegleitende unterstützen Geflüchtete unmittelbar bei ihren ersten Schritten in Deutschland. Sie ermöglichen einen Erstkontakt mit der neuen Sprache und wecken Neugierde auf deutsch und Deutschland. Auch in unserer Region ist dies der Fall, wo zahlreiche Ehrenamtliche u.a. bei der AWO Hoichsauerland/Soest in den Projekten „Gemeinsam im Bildungssystem“ (GiB) und „Menschen stärken Menschen“ (MsM )in der Arbeit mit Neueinwanderern aktiv sind. GiB ist ein von der Dr. Arnold Hueck-Stiftung gefördertes Projekt mit einem Fokus auf Ehrenamtsbegleitung von Einwanderer-Eltern im Bildungssystem, und MsM ist ein vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unterstütztes Angebot zum Engagement mit geflüchteten Menschen. An zwei Tagen kamen nun 18 der AWO Paten zusammen, um sich im Themenbereich der ehrenamtlichen Lernbegleitung weiter zu bilden.

„Wir freuen uns sehr, dass wir das Goethe-Institut als Kooperationspartner für diese Schulung gewinnen konnten“, freut sich GiB-Projektleiterin Daniela Daus. „Das Angebot war in kürzester Zeit ausgebucht, denn die meisten unserer Engagierten sind in der Spracharbeit tätig und freuen sich hier über Unterstützung und Input“, so Daus weiter. Anders als der systematische Unterricht in den Integrationskursen kann eine ehrenamtliche Lernbegleitung auch ohne spezielle Ausbildung im Bereich Deutsch als Fremdsprache bzw. Deutsch als Zweitsprache durchgeführt werden. Mit der Reihe „FEELS” (Flüchtlinge - Einführungskurs - Ehrenamtliche - Lernbegleitende – Spracharbeit) hat das Goethe-Institut für diese Arbeit eine passgenaue Schulung entwickelt, die von hauseigenen, erfahrenen Dozenten deutschlandweit durchgeführt wird. Dadurch sollen die Ehrenamtliche ihre Aufgaben und Rolle in der Spracharbeit besser kennen lernen, sich untereinander vernetzen, beratend unterstützen und voneinander lernen. Neben den Möglichkeiten der Sprachvermittlung und einem Überblick über geeignete Unterrichtsmaterialien werden bei FEELS auch interkulturelle Kompetenzen vermittelt. „Neben dem sprachlich-pädagogischem Aspekt finde ich den Anstoß zur Vernetzung untereinander und die Vermittlung von interkulturellen Kompetenzen enorm wichtig. Wir bringen diese Ansätze immer wieder in unsere Fortbildungen ein und begrüßen es, dass die Themen auch bei FEELS Anklang finden“, so MsM-Projektleiterin Iolanda Cirivello.

„Ich bin immer wieder beeindruckt, wie viele Menschen sich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe betätigen“, schwärmt Ulla Schroers, DaF/DaZ-Dozentin des Goethe-Instituts in Düsseldorf und Referentin der Lippstädter Schulung. „Das verdient jede Unterstützung. Wie schade, dass die Schulungsreihe bald endet. Ich wünsche mir, dass wir auch in Zukunft ähnliche Angebote machen können – gern auch wieder in Lippstadt“, so die Fachfrau für Spracharbeit. Lippstadt ist für Ulla Schroers eine der letzten Stationen, bevor FEELS am 31.3.2017 ausläuft. Mithilfe einer Förderung vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge waren die Dozentin und ihre Kollegen knapp zwei Jahre für die Schulungen in ganz Deutschland unterwegs. Umso erfreuter waren die Ehrenamtlichen der AWO Hochsauerland/Soest, dass sie das Angebot so kurz vor Projektende vor Ort in Anspruch nehmen konnten.

Bei Interesse an der ehrenamtlichen Arbeit mit Geflüchteten (Projekt MsM) und im Schwerpunktbereich „Bildung“ mit Einwandererfamilien (Projekt GiB), melden Sie sich gern bei der AWO Hochsauerland/Soest unter msm@die-awo.de, Tel. 02941-2025235 bzw. unter gib@die-awo.de, Tel. 02941-2711291.

Blick in den Schulungsraum

Bild 1: Ulla Schroers vom Goethe-Institut im intensiven Austausch mit AWO Ehrenamtlichen im Rahmen der FEELS-Fortbildung zur Unterstützung der Spracharbeit mit Geflüchteten.

Mehrere Teilnehmerinnen im Gespräch

Bild 2: AWO Ehrenamtliche begrüßen sich im Rahmen einer interkulturellen Übung des FEELS-Seminar auf international-unterschiedlichste Weise.

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