Am Mittwoch (08.07.2020) besuchte NRW-Innenminister Herbert Reul die Beratungsstelle „Wegweiser“ der AWO in Meschede die zuständig ist für den Hochsauerlandkreis und den Kreis Soest.
Sie ist eine von insgesamt 25 Beratungsstellen, die das Ministerium flächendeckend implementiert hat.
„Wegweiser“ ist das Präventionsprogramm des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes. Es soll verhindern, dass Jugendliche in die salafistische Szene abrutschen.
„Auch wenn es in beiden Kreisen derzeit keine akuten Fallzahlen gib, so ist die Gefahr, dass Jugendliche von der Szene angezogen werden und sich radikalisieren nicht gebannt“, so der Innenminister.
Ministerialrat im NRW-Verfassungsschutz, Uwe Reichel-Offermant betonte: „Religiöser Extremismus ist überall in jedem Kinderzimmer durch das Smartphone möglich!"
Eva Irrgang, Landrätin des Kreises Soest, betonte insbesondere den präventiven Ansatz des Programmes, der jungen Menschen Alternativen zur Radikalisierung aufzeigt und sie bei diesem Weg begleitet und unterstützt.
Bea Geisen (Projektkoordinatorin) unterstrich die Wichtigkeit der präventiven Arbeit. „Wir setzen möglichst früh an. Dafür bilden unsere drei Berater, zwei Islamwissenschaftler und eine Sozialpädagogin Netzwerke, u.a. mit Schulen, Jugendzentren, Jobcentern, Polizei, Jugendämtern. Wir leisten Aufklärungsarbeit und sind Anlaufstelle für Eltern und Freunde. Der Kontakt kann auch anonym, genderspezifisch und in deutsch, englisch, türkisch und arabisch erfolgen. In der Beratung suchen wir gemeinsam mit den Betroffenen nach Wegen außerhalb der Radikalisierung und setzen dabei auf Vertrauen, Freiwilligkeit und Transparenz.“
Der Landrat des Hochsauerlandkreises, Dr. Karl Schneider ermunterte Schulen, Ämter, Vereine oder Eltern nicht zu zögern, sich bei der AWO zu melden, wenn sie gefährdete Jugendliche im Umfeld bemerken.