Erste Eindrücke mit der Praxis konnten jetzt die Teilnehmer*innen des Seminars "Vielfalt in der Sozialen Arbeit" im Rahmen der Studieneingangsphase sammeln. In Seminareinheiten setzen sich die Studierenden ein Semester lang theoretisch mit den Begrifflichkeiten der Vielfalt und Verschiedenheit in der Sozialen Arbeit auseinander. Die Analyse der Begrifflichkeiten "Vielfalt" und "Verschiedenheit" zeigt bereits, dass sich hier teilweise unterschiedliche Konzepte gegenüberstehen. Bei einem Besuch des Jugendmigrationsdienstes der AWO Hochsauerland/Soest in Lippstadt fand jetzt ein Austausch der Studierenden mit den Mitarbeiterinnen zu dem Thema Vielfalt in der Praxis der Sozialen Arbeit statt.
Die Adressat*innen des Jugendmigrationsdienstes sind junge Menschen bis zu einem Alter von 27 Jahren mit einem Migrationshintergrund. So vielfältig wie die Menschen, die die Beratung und die Angebote des Jugendmigrationsdienstes in Anspruch nehmen, so vielfältig ist auch der Alltag in der Praxis. „Kein Tag ist wie der Andere“, so Katerina Cirivello, die mit ihren Kolleginnen die Struktur und Angebote der Einrichtung vorstellte. Daniela Daus stellte im Anschluss die Ehrenamtsprojekte vor, in denen sowohl Menschen mit Fluchterfahrung als auch Lippstädter Familien mit Migrationshintergrund Unterstützung erfahren. „Vielfalt ist die größte Herausforderung in unserem Alltag“ wußte Iolanda Civerello zu berichten und erläuterte, wie wichtig gute Netzwerke und Lobbyarbeit in der Sozialen Arbeit sind. Die Mitarbeiterinnen gaben in diesem Zusammenhang dem interkulturellen Training eine große Bedeutung und machten deutlich, dass „der Glaube an Vielfalt dort aufhört, wo jemand die Grenzen des Anderen verletzt“.
Die Studierenden zeigten sich hoch zufrieden über den Praxisbesuch, die Informationen und die Vielfältigkeit der Angebote. Im Rahmen des forschenden Lernens werden sie in den nächsten Wochen Fragestellungen für die Praxisphase erarbeiten und in unterschiedlichen Handlungsfeldern erkunden, an welchen Stellen Vielfalt und Verschiedenheit in der Sozialen Arbeit eine Rolle spielt.
Text und Bild: Michaela Quente
Bild 1: Die Mitarbeiterinnen des Jugendmigrationsdienstes: (v.l.) Iolanda Cirivello, Katerina Cirivello und Daniela Daus
Bild 2: Die Studiengruppe im Gespräch mit den Mitarbeiterinnen