Zurück mit dem Gefühl, in Ungarn etwas bewegt zu haben

24.04.2017

Nach 4 erfolgreichen Aufführungen in Lippstadt sowie einem Gastspiel in Gevelsberg nutzte die Gruppe »Migranten mischen mit« des Jugendmigrationsdienstes der AWO die 2. Hälfte der Osterferien, um das Bühnenprogramm ihres Projektes »Flüchtlingen ein Gesicht geben« zweimal in Ungarn aufzuführen und die dazugehörende Ausstellung zu präsentieren.

Sie folgten der Einladung von Professor Sandor Enghy, der an der kirchlichen Hochschule der protestantisch reformierten Kirche in Sarospatak/Nord-Ostungarn lehrt. Der Kontakt kam über seine Tochter, die ehemalige AWO-Mitarbeiterin Mirjam Enghy zustande, die das Projekt in Lippstadt weitgehend mit begleitet hat. Sie und ihre Familie kümmerten sich gemeinsam um die Organisation sowie um die Übersetzungen der Ausstellung und der Texte der Aufführung.

Im Rahmen der Anreise wurde ein Zwischenstopp in Budapest eingelegt und die jungen Migranten hatten Gelegenheit, in der ungarischen Hauptstadt im kaiserlich-königlichem Ambiente zu frühstücken.

Die Auftritte »Flüchtlingen ein Gesicht geben« wurden in Ungarn über die Website der Fakultät und über Facebook beworben. Darüber hinaus gab es über 300 persönliche Einladungen an Schulen, Vertreter der Kirchen und an Politiker, unter anderem auch an den Minister für Human Ressources.

Begleitet wurde die Gruppe auch von Regisseurin Dagmar C. Weinert und Designer Holger Künemund, die ehrenamtlich die Aufführungen dramaturgisch und technisch ins rechte Licht rückten. Abenteuerlich war für das Team die Beleuchtung, denn es standen außer dem Saallicht nur zwei nicht dimmbare Scheinwerfer zur Verfügung, die per Steckerziehen an- und ausgeschaltet werden mussten. So konnten alle weiteren AWO Begleiter neue technische Erfahrungen sammeln und am reibungslosen Ablauf beteiligt werden.

Mit den beiden Aufführungen wurden insgesamt etwa 500 Besucher erreicht. Ebenso wurde die Ausstellung mit den übersetzten Interviewpassagen für 2 Tage in der Fakultät präsentiert. Entgegen bestehender Befürchtungen kam es weder im Vorfeld noch während der Veranstaltungen zu Gegenreaktionen.

Im Gegenteil gab es aus dem Publikum ein durchweg positives Echo. Viele Schulleiter und Lehrer nutzten die Veranstaltung als Impuls und werden das Thema Migration weiter nachhaltig im Unterricht vertiefen. Eingebunden war die Präsentation in eine Tagung »Migration - nicht aus der Sicht der Medien«

»Damit Integration gelingt, ist ein wertfreier Dialog auf Augenhöhe und der persönliche Kontakt entscheidend, um über das Kennenlernen bestehende Vorbehalte aufzubrechen und die »Fremden« – wie der Titel unseres Projektes schon sagt – ein Gesicht bekommen«. so Bea Geisen, die in diesem Rahmen einen Vortrag »Migration und Integration – persönliche Erfahrungen aus der Arbeit des Jugendmigrations-dienstes.« vor Lehrern, Professoren und Studenten hielt.

Untergebracht war die Gruppe aus Lippstadt im Internat der theologischen Fakultät und am Abend der Veranstaltung fanden sich einige ungarische Studenten zum gemeinsamen Austausch und zum Feiern ein.  

Der letzte Tag der Fahrt stand zur freien Verfügung. Prof. Sandor Enghy hatte sich Zeit genommen, die Gruppe bei den Kultur- und Freizeitangeboten zu begleiten, unter anderem zur Besichtigung der Burganlage in Sarospatak – Partnerstadt auch von Soest –, dem Geburtsort von Elisabeth von Thüringen. Hier ergab sich die Gelegenheit, die besondere Akustik des Burgsaals gemeinsam mit ungarischen, arabischen und deutschen Gesängen zu erleben und vom Turm den Blick über das Land zu genießen. Außerdem bot er einen Besuch der alten Bibliothek der Fakultät an. Dortiges Highlight ist das Original einer deutschen Lutherbibel aus dem Jahr 1577.

Zum Abschluss resümierte Prof. Enghy: »Meine Intention war es, mit der Einladung möglichst viele Menschen bei uns zu erreichen. Allein die Begegnung meiner Studenten mit der Gruppe am Abend nach der Aufführung hat meine Erwartungen übertroffen.

Auch die Gruppe „Migranten mischen mit“  kam mit positiven Eindrücken von der Ungarnreise zurück:
„Dass wir das Projekt „Flüchtlingen ein Gesicht geben“ in Ungarn aufführen konnten, hat uns sehr gefreut. Wie erhofft, konnten wir die Aufmerksamkeit und das Interesse der Menschen wecken. Es war ein sehr schönes und zufriedenes Gefühl, dass wir durch die Aufführung viel erreichen konnten und die Menschen in Ungarn überzeugen konnten. Das war  unser Ziel.  Das  Feedback war positiv.“ (Jouhaina E. H.)

 „Was mir besonders wichtig war ist, dass ich wieder in Ungarn war. Aber diesmal nicht als Flüchtling, der in Deutschland ankommen will, sondern als ein Mensch, der zeigen möchte, dass alle Menschen gleich sind.“ (Yaman S.)

„Ich fand die Fahrt nach Ungarn sehr interessant und wichtig und habe mich darauf gefreut, dass wir unser Projekt dort aufführen können, damit wir den Menschen in Ungarn übermitteln können, wie sehr Flüchtlinge leiden und dass sie sehr viel mitbringen. Es ist daher auch wichtig, Flüchtlinge näher zu bringen und willkommen zu heißen. (Hanadi A.)

„Ein Student sagte zur mir, dass nicht nur der Auftritt ein Erfolg war, sondern dass wir überhaupt gekommen sind und wir uns bekannt gemacht haben“ (Leylo A. K.)

Die Gruppe auf der Bühne

Weitere Nachrichten

Meldung vom 15.02.2022
Diese winterliche Geschichte spielte die Grüne Gruppe der AWO- Kindertagesstätte „Mobile“ aus Meschede den anderen vier Gruppen der Einrichtung als Überraschung vor.  In einer kalten Winternacht bitten Hase, Fuchs und Bär den Jäger Wanja um Zuflucht. Sie versprechen, untereinander Frieden zu halten. Doch kann das überhaupt gut ausgehen? Die kleinen Schauspieler haben fleißig geprobt und präsentierten ihr Theaterstück voller Stolz. Natürlich erhielten sie von den Zuschauern tosenden Applaus!weiterlesen
Meldung vom 09.02.2022
…so hieß das Projekt der Orangenen Gruppe der AWO Kindertagesstätte und Familienzentrum „Mobile“ in Meschede. Aus mehreren, von den Kindern vorgeschlagenen Themen, haben sie sich durch eine Abstimmung auf dieses Projekt geeinigt. Voller Vorfreude konnten sie genau benennen, was sie dazu machen und erfahren wollten.weiterlesen
Meldung vom 07.02.2022
Die Bären haben eine große neue Spielebene bekommen. Die Spielebene hat mehrere Besonderheiten. Oben auf der Spielebene wurde viel Platz für die Kinder zum Lesen, Kuscheln, Bücher anschauen und Spiele spielen geschaffen. Aktuell haben sich die Bären dort oben eine Leseecke eingerichtet mit vielen großen Kuschelkissen und einer Kiste voller Bücher. weiterlesen
Meldung vom 04.02.2022
Beratung für Eltern und Jugendliche durch Jessica Fahl am 10.02.2022 von 15.00 - 16.00 Uhr weiterlesen
Meldung vom 31.01.2022
Datum: 16.02.2022 +++ Uhrzeit: 19.30-21.45 Uhr +++ Ort: BigBlueButton (online) +++ Anmeldung: Im Familienzentrum 02942-78996 oder per Email kg-rasselbande@die-awo.de +++ Dozentin: Sina Humpe weiterlesen
Meldung vom 31.01.2022
Auch in diesem Jahr wurden die Kinder wieder zum digitalen Bilderbuchkino der Stadtbücherei Meschede eingeladen, da coronabedingt die gegenseitigen Besuche ausfallen müssen. Über die Plattform ZOOM erzählte und zeigte eine Mitarbeiterin der Bücherei die Tier-Bilderbuchgeschichte „Pino und Lela- ein Wald voller Schätze“. Gespannt verfolgten die Kinder die Erlebnisse des Eichhörnchens, dessen Nuss-Vorräte spurlos verschwunden waren.weiterlesen
Meldung vom 12.01.2022
Online-Veranstaltung der Kita Rasselnde in Zusammenarbeit mit weiteren Trägern weiterlesen
Meldung vom 08.01.2022
Gestern war es endlich soweit: Unsere Bäume wurden geschnitten und ein Baum sogar gefällt. Der Bauhof von der Gemeinde Welver ist heute mit vielen Fahrzeugen angerückt um unsere Bäume zu schneiden. Wären wir ein Schiff, so wären wir wohl gesunken. Denn alles spielte sich auf der linken Gebäudeseite ab. Die Kinder saßen oder standen gespannt an den Fenstern und schauten den Arbeitern mit ihren Maschinen zu.weiterlesen
Meldung vom 07.01.2022
Das Team des AWO DOT verabschiedete sich mit einer kleinen Weihnachtsfeier von seinen Besuchern*innen.  Für die Besucher*innen wurde dank einer großzügigen Spende durch „Nachbarn in Not“ eine Geschenketüte gepackt. In dieser Tüte befanden sich eine Powerbank zum Laden für das Smartphone und etwas Nervennahrung in Form von Schokolade und Süßigkeiten. Beim abschließenden Abendessen wurden noch witzige Aktionen im Treff oder Erinnerungen von Fahrten ausgetauscht und teilweise mit Fotos untermalt.weiterlesen
Meldung vom 21.12.2021
Jugendliche des Jugendmigrationsdienstes des AWO Hochsauerland/Soest erstellten mit professioneller Unterstützung einen „Erklärfilm“ zum Thema Kinderrechte.weiterlesen